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Das Alphabet in Braille-Schrift

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Das Deutsche Blindenschrift-Alphabet nach Louis Braille besteht aus 6 Punkten, 2 senkrechten Punkt-Reihen nebeneinander. Die 3 Punkte der linken Reihe tragen von oben nach unten die Nummerierung 1, 2 und 3, die der rechten 4, 5 und 6. Anhand dieser Nummerierung ist auch eine verbale Kommunikation der Darstellung möglich. So wird zum Beispiel das g durch die Punkte 1, 2, 4 und 5 wiedergegeben.

In der gegenständlichen Darstellung werden die Zeichen der Braille-Schrift auf dunkelblauem Grund mit weißen Punkten angedruckt, wobei gesetzte Punkte fett, nicht verwendete Punkte schwächer ausgeführt sind.

Links der Zeichen befindet sich das so genannte "Vollzeichen", bestehend aus 6 Punkten. Es wird in dieser Darstellung verwendet, um anzuzeigen, welche Punkte für die Bildung der jeweiligen Zeichengruppe erforderlich sind. Jene Punkte, die in der jeweiligen Gruppe Anwendung finden, sind gelb und fett gedruckt, die nicht verwendeten Punkte sind als gelbe Ringe ausgeführt.

Die Zeichen sind in 5 Gruppen eingeteilt; zwischen der 4. und 5. Gruppe sind Zeichen eingeschoben, deren Bildung von dem Schema abweicht.

Gruppe 1 enthält die Zeichen a bis j, wofür nur die oberen 4 Punkte benötigt werden; also links die Punkte 1 und 2, rechts die Punkte 4 und 5.

Im dazugehörigen Vollzeichen sind daher die Punkte 1, 2, 4 und 5 fett, die Punkte 3 und 6 als gelbe Ringe angedruckt.

Wer diese 10 Zeichen erlernt hat, dem ist es bei Kenntnis des Systems möglich, die restlichen Buchstaben des Alphabets selbst zu bilden (mit Ausnahme des w, das es im Französischen nicht gibt).

Gruppe 2 enthält die Buchstaben k bis t, wobei zu den Buchstaben a bis j der 1. Gruppe jeweils der Punkt 3 (links unten) hinzu kommt. Das k wird also aus einem a mit Punkt 3, das l aus einem b mit Punkt 3 ... das t aus einem j mit Punkt 3 gebildet.

Im dazugehörigen Vollzeichen sind daher die Punkte 1, 2, 3, 4 und 5 fett, der Punkt 6 normal angedruckt.

Gruppe 3 enthält die Buchstaben u bis z, wobei zu den 4 Punkten des Grundschemas nun die Punkte 3 und 6 ebenfalls verwendet werden. Wie bereits erwähnt, fehlt das w. Ganz rechts steht noch das ß sowie ein Zeichen für st (das ja auch in der alten deutschen Schrift nur ein Buchstabe war).

Im dazugehörigen Vollzeichen sind daher alle 6 Punkte fett gedruckt.

Gruppe 4 enthält Diphthonge und Umlaute, wobei zu den 4 Punkten der Grundformen der Punkt 6 hinzu kommt. An ganz letzter Position finden wir das w.

Im dazugehörigen Vollzeichen sind daher die Punkte 1, 2, 4, 5 und 6 fett, der Punkt 3 normal angedruckt.

Zwischen der 4. und 5 Gruppe stehen jene Zeichen, die vom Schema abweichen.

Gruppe 5 enthält die Interpunktionszeichen, wobei die Zeichen des Grundschemas nach unten versetzt werden.

Im dazugehörigen Vollzeichen sind daher die Punkte 2, 3, 5 und 6 fett, die Punkte 1 und 2 normal angedruckt.

Zahlen bestehen aus dem Zahlenzeichen (Raute) und den Zeichen der Gruppe 1. So steht das g, der 7. Buchstabe, für die Ziffer 7, das j für die Ziffer 0.

Im den beiden dazugehörigen Vollzeichen sind daher im 1. Vollzeichen die Punkte 3, 4, 5 und 6 im 2. Vollzeichen die Punkte 1, 2, 4 und 5 fett gedruckt.

Ein Beispiel: 1809 (= Zahlenzeichen + ahji) bis 1852 (Zahlenzeichen + aheb)

Insgesamt sind 64 Kombinationen möglich (2 hoch 6). Daraus werden z.B. gebildet: Basis-, Voll- und Kurzschrift, Stenografie, Mathematik-, Chemie-, Physik- und Notenschrift.

Nach dem Erfinder Louis Braille (4.1.1809-6.1.1852) nennt man die Blindenschrift auch Braille-Schrift. Sie ist Grundlage für individuelle Bildung und gesellschaftliche Teilhabe blinder Menschen weltweit.

Idee und Gestaltung: Initiative Braille
www.dzb.de oder info at dzb.de
Bildnachweis: Deutsche Zentralbibliothek (DZB)