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Technik im Haushalt

29.06.2010

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Darf ich vorstellen? Das ist Roomba, unser neuer Saug-Roboter. Eigentlich sind die Flächen in unserer kleinen und voll geräumten Wohnung ja zu klein, um einen Saugroboter effizient einsetzen zu können, aber Robbi, wie wir ihn getauft haben, ist besonders sympathisch, weil er sich sozusagen blind bedienen lässt - bei weitem keine Selbstverständlichkeit bei modernen Haushaltsgeräten.

Haushaltsgeräte im Wandel der zeit

Unsere inzwischen in die Jahre gekommenen Haushaltsgeräte von der Waschmaschine über die Spülmaschine bis hin zum Mikrowellenherd haben alle noch Drucktasten und Drehregler, die wir entsprechend markiert haben. Manche mit Braille-Schrift auf Dymo-Bändern, andere, wenn Platzmangel herrscht, mit tastbaren Punkten.

Moderne Haushaltsgeräte haben meist Bedienelemente, deren Stellung sich nicht ertasten lässt. Und sie kommunizieren mit dem Benutzer quasi "schriftlich", nämlich via Display.

Darum lebe ich ständig in der Sorge, unsere Geschirrspül- oder Waschmaschine könnten kaputt gehen. Meine Sorge gilt dabei nicht den Kosten, sondern der Bedienbarkeit ohne Sicht auf die heute üblichen Displays. Da gibt es eine Menütaste, und in der Anleitung (natürlich meist nur auf Papier) steht in etwa "Drücken Sie die Menütaste so lange, bis der gewünschte Menüpunkt auf dem Display erscheint ...". Damit endet bereits meine Möglichkeit, das Programm einer Waschmaschine einzustellen.

Robbi ist anders

Als wir dann bei unseren Freunden in Bregenz den Saugroboter Roomba gesehen haben, waren wir hellauf begeistert. Ich gebe gerne zu, dass mir der Gedanke auch mächtig Spaß macht, den Roboter einfach in einem Raum abzusetzen, ihm einen "Arbeitsauftrag" zu erteilen und meinen eigenen Bedürfnissen zu frönen.

Aber darüber hinaus besticht der Roomba noch durch sein Bedienungskonzept. Dieses ist keineswegs in erster Linie auf Menschen mit Behinderungen ausgelegt.

Auf Roomba gibt es keine klein geschriebenen Display-Schriften, die nach 3 Sekunden wieder erlöschen, sondern nur ein paar kleine Lämpchen, die sich mit einem Lichtsensor mit akustischer Ausgabe leicht beobachten lassen. Die große Drucktaste in Gerätemitte ist deutlich vertieft und somit gut zu fühlen. Sie ist dreiteilig und erinnert damit ein wenig an ein "halbes Cursorkreuz", ohne die Pfeile nach links und rechts. Eine weitere Drucktaste am Geräterand, etwas kleiner, aber ebenfalls vertieft, und das war es an Bedienelementen.

Eine Fernbedienung rundet das Bedienerkonzept ab. Damit ist Roomba auch vom Rollstuhl aus gehorsam. Die Rückmeldung durch das Gerät erfolgt mangels Display über Sprachmeldungen. Da wir die optional erhältliche Fernbedienung nicht erworben haben, weiß ich nicht, ob eine Möglichkeit besteht, die Sprachmeldungen auf dieser auch optisch auszugeben. Es könnte also sein, dass Roomba für Menschen mit Hörbehinderung ungeeignet ist.

Gedanken zu Bedienerkonzepten

Während üblicherweise moderne Haushaltsgeräte ausschließlich optische anzeigen haben, setzt der Saugroboter Roomba nahezu vollständig auf Audio-Ausgabe.

Zweifellos sind die einzelnen Programmmeldungen und Menüs aller Haushaltsgeräte irgendwann in Textform erstellt worden, und das meist in mehreren Sprachen. Sowohl die Anbringung eines Displays in Kombination mit einem kleinen Lautsprecher als auch die Ausgabe in sichtbarem und gesprochenem Text ist technisch heute kein Problem. Jeder in einem Computer gespeicherte Text lässt sich nicht nur am Bildschirm ausgeben, sondern auch auf einem Drucker oder kann mit einem kleinen Programm in digitale Sprache umgewandelt werden.

Ich wundere mich einfach nur, warum die Errungenschaften des multimedialen Zeitalters nicht auch in die Alltagstechnik einfließen können. Vielleicht deshalb, weil beispielsweise eine Waschmaschine nahezu standardmäßig zum modernen Haushalt gehört und um diese Kunden daher nicht besonders geworben werden muss?

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