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Auch mit kleinen Schritten kommt man dem Ziel näher.

Mein iPhone-Tagebuch
Alltagstauglichkeit

30.01.2011

Zu den (3) Kommentaren

Nun habe ich das iPhone etwas mehr als zwei Wochen. Der Reiz des Neuen, die erste Euphorie sind vorüber, der Alltag tritt wieder in den Vordergrund und die Alltagstauglichkeit steht auf dem Prüfstand. Höchste Zeit also, einen Plan für die nächsten Schritte zu machen und ein wenig Bilanz zu ziehen.

Die Check-Liste

Da sind vor allem jene Funktionen, die sich auf meinem Tastentelefon bewährt hatten und auf die ich künftig nicht verzichten möchte. So habe ich regelmäßig

um die häufigsten Aktionen aufzulisten.

Die Aufgaben im Einzelnen

Ein neues Konzept erfordert neue Strategien, die gut überlegt sein wollen.

Aufgabe 1

Die Countdown-Anzeige ist nach ein wenig Übung genauso gut zu nutzen wie bisher. Um rasch an die wichtigsten Stationen heranzukommen, habe ich mir, genau wie bei meinem Tastentelefon auch, Favoriten angelegt, und zwar nicht in den Lesezeichen, sondern gleich auf dem Desktop. Grund dafür: Ich bin an eine Einhandbedienung gewöhnt, weil ich ja in der anderen den Langstock halte. Und das ist mit einem Desktop-Icon noch am ehesten umzusetzen, wenn auch nicht ganz so komfortabel wie bisher.

Aufgabe 2

Für das Scannen unterwegs habe ich das Programm Saytext installiert. Es war mein erster Besuch im App Store und etwas schweißtreibend, wie alle ungewohnten und neuen Aktionen. Aber letztlich hat alles erstaunlich reibungslos funktioniert.

Saytext ist schon deshalb eine gute Wahl, weil Fritz Weisshart darüber bereits einen Erfahrungsbericht bezüglich Bedienbarkeit mit VoiceOver geschrieben hat. Außerdem: Irgendwo muss man schließlich mit eigenen Erfahrungen beginnen.

Wie nicht anders zu erwarten, lässt sich das Scan-Ergebnis nicht mit einem Flachbettscanner mit gleichmäßiger Ausleuchtung vergleichen, hält aber dem Vergleich mit meiner bisher verwendeten mobilen (und eher teuren) Lösung auf dem Handy durchaus stand und hat darüber hinaus zwei nicht unwesentliche Vorteile: Das Programm ist gratis (!) und es bietet akustische Rückmeldung, sobald die gesamte Seite von der Kamera erfasst wird.

Aaufgabe 3

Die Bestellung des Bahn-Ticket hat mich gewaltig gefordert, weil ich plötzlich meine Paybox neu aktivieren musste. Ein Anruf bei Paybox hat mir dann mein Ticket aufs iPhone gebracht.

Angenehm ist beim Präsentieren des Tickets im Zug vor allem, dass die gesamte Fahrkarte zu sehen ist und nicht gescrollt werden muss.

Als ich dann jedoch das Retour-Ticket kaufen wollte, scheiterte ich an dem mir neuen System der Nachrichtenverwaltung: Ich konnte zwar problemlos das Ticket anfordern, es jedoch nicht mehr mittels simpler Antwortfunktion bestätigen, wie ich das gewohnt bin. Die Nachrichtenverwaltung des iPhone, das Nachrichten an denselben Empfänger wie eine Art Chat oder Korrespondenz behandelt, stößt vorläufig noch auf mein völliges Unverständnis. Wo ist bloß der gewohnte Antwort-Button?

Aufgaben 4 und 5

Die beiden letztgenannten Aufgaben sind noch ungelöst:

Mit der Textvariante der bisher genutzten Programmvorschau komme ich mit dem iPhone einfach (noch) nicht klar. Ich scheitere an den Auswahllisten für Wochentag, Tageszeit und Senderauswahl. Sicher gibt es dafür eine Lösung, die ich aber bisher weder intuitiv noch im Handbuch entdecken konnte. Hier werde ich mir also genauso Hilfe holen müssen wie für das weitere ungelöste Problem des Positionierens der Schreibmarke in Eingabefeldern. Das ist wohl etwas für Fortgeschrittene, zu denen ich mich nach so kurzer Zeit nicht zähle.

Was die Feeds anlangt, so habe ich die Entscheidung, welchen Feed Reader ich verwenden möchte, noch aufgeschoben, um mich ein wenig bei anderen Nutzern umzuhören.

Zwischenbilanz

Der Reiz des Neuen ist ein wenig verblasst, die Faszination aber weiterhin am Leben. Es ist ein unglaublich intuitiv zu bedienendes Konzept, gibt dem räumlichen Vorstellungsvermögen reichlich Nahrung und erzeugt recht klare Bilder im Kopf. Als überzeugte Nutzerin einer Braille-Zeile, auf die ich nur verzichte, wenn es sein muss, stelle ich erstaunt fest: Das iPhone ist das erste Konzept, bei dem mir die Braille-Zeile kaum noch fehlt. Auf dieses Thema komme ich aber sicher noch ausführlicher zurück.

Es mag seltsam klingen, aber die größten Unsicherheiten habe ich beim (nicht geplanten) Telefonieren. Auf einem Stehplatz in der wackeligen U-Bahn, wo man sich tunlichst festhalten sollte, mit einem Langstock in der Hand, ist selbst das Annehmen eines Anrufs nicht ganz simpel. Gar eine Nummer aus dem Adressbuch herauszusuchen und nicht irrtümlich den "Nachbarn" auszuwählen, grenzt schon ein wenig an Akrobatik. Ganz zu schweigen davon, dass aufgrund der Lärmkulisse die Kontrolle des Bildschirms zum reinsten Ratespiel mutiert.

Mein Fazit lautet daher: durchaus alltagstauglich mit all den Alltagsproblemen, die jede Technik mit sich bringt.

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3 Kommentare

  1. Fritz schrieb am Sonntag, 30.01.11 21:43 Uhr:

    Hallo Eva,

    Aufgabe 3 - Nachrichtenverwaltung: Du meinst SMS? (stimmt, auf dem iPhone heißt das Nachrichten):
    Wenn du auf der Seite mit der Nachricht bis - also nicht die Auswahlliste, sondern das, was du als Chat bezeichnest - dann ist ganz unten ein Textfeld. Medien hinzufügen überspringen, dann Senden. Ganz einfach!

    Aufgabe 4: Auswahllisten dürften mit VoiceOver mit das Kniffligste sein. Auf dem iPhone heißen sie übrigens Einblendmenü.
    Ich hab' die Technik mal hier kurz beschrieben:
    http://quickblog.weisshart.info/test-itr anslate-iphone-app-mit-voiceover

    Und ich fürchte, dass diese Einblendmenüs auf EPGData nicht mit VoiceOver bedienbar sind. :-( Ich konnte jedenfalls mit aktiviertem VoiceOver und Doppeltippen die Auswahl nicht aktivieren.

    LG Fritz

  2. Eva schrieb am Montag, 31.01.11 11:42 Uhr:

    Hallo Fritz,
    Zuerst mal danke für deinen Input, der mir sagt, dass ich prinzipiell auf dem richtigen Weg bin.

    Zu Aufgabe 3:
    Ich habe es genauso gemacht, wie du beschrieben hast, allerdings kam eine Fehlermeldung.

    Die Ticket-Bestellung ist auch ein wenig "unüblich:"

    1. Angefordert wird das Ticket bei der Nummer 0664/6606000,
    2. Der Ticket-Vorschlag kommt jedoch von einer ganz anderen Nummer.
    3. Tippe ich also meine Antwort zur Bestätigung in das Feld (habe ich gemacht, sonst wäre ja die Senden-Schaltfläche gar nicht aktiv geworden), weiß der Service offenbar nicht, an welche der Nummern gesendet werden soll.

    Daraus ergibt sich für mich die Frage, wie ich es bewerkstellige, nicht an die ursprüngliche, sondern an die Absendernummer zu antworten. Ob diese Absendernummer immer dieselbe ist, habe ich noch nicht herausgefunden, weil ich beim Tastentelefon einfach nur die Option "Antworten" verwendet habe und somit meine Nachricht automatisch an den richtigen Absender geschickt wurde.

    Besser kann ich es nicht beschreiben, weil ich es nicht besser verstehe. :( Hier hilft wohl nur mich mit anderen österreichischen Handy-Ticket-Fans und iPhone-Benutzern zu unterhalten.

    Zu Aufgabe 4:
    Danke schon mal für den Tipp, der mich von weiteren frustrierenden Versuchen abhalten wird. Ich hatte es übrigens sogar schon geschafft, den Sender von "Das Erste" auf "3Sat" umzustellen, allerdings nicht nachvollziehbar, also per Zufallstreffer. Und das ist wenig sinnvoll.

    Hier bleibt mir wohl nur auf einer Webseite zu üben, die mir auch brav die Optionen einblendet. Ich mag ja noch eine schlampige Technik haben, aber daran allein lag es also nicht.

    BTW: Zufolge eines Tipps in einer Liste habe ich die Gratis-App TV Spielfilm installiert, die sich gut bedienen lässt.

  3. Fritz schrieb am Montag, 31.01.11 18:14 Uhr:

    > die Gratis-App TV Spielfilm, die sich gut bedienen lässt.
    Hui, darauf wär ich nicht gekommen. Ich nutze die App schon länger, weil ich damit schneller bin als mit jedem Programmheft.
    Aber warum schreib' ich das?
    Die App hat am Seitenbeginn der Übersichtsseite (Button links unten) 4 (nicht korrekt beschriftete) Buttons. Das liest sich so ähnlich wie "Auswahl Segment tcr xx passive" Die 4. dieser Tasten öffnet ein Auswahlmenü aka Einblendmenü mit 3 Spalten: Tag - Uhrzeit - Sender (letzeres mit abenteuerlich beschrifteten Grafiken). Aber grundsätzlich funktioniert dieses Einblendmenü, und ist vielleicht ein gutes Übungsobjekt.

    Generell wäre TV Spielfilm mal wieder ein Kandidat, der mit ganz wenig Nachbesserung (Buttons beschriften - erreichbar sind sie ja immerhin mit VoiceOver) wirklich Barrierefreiheit schaffen könnte.

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