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Beim Erforschen ist der Weg das Ziel.

Drei wochen mit einem Mac
Der erste "Ausflug" (3)

20.06.2013

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Das WLAN ist freigeschaltet und das System meinen Bedürfnissen angepasst, soweit das ohne tiefere Kenntnis möglich war.

Unter anderem habe ich folgende Anpassungen vorgenommen:

Ich verzichte darauf das VoiceOver-Dienstprogramm im Detail zu beschreiben. Zum einen ist es viel zu umfangreich und dies hier keine Bedienungsanleitung, zum anderen gilt für die Nutzung dasselbe wie für jedes andere Programm auf dem Mac. Nur so viel: Was ich hier kurz und knapp zusammen fasse, hat mich einige Stunden Arbeit gekostet, galt es doch erst einmal zu verstehen, wie der Mac zu bedienen ist. Zwar bin ich mit VoiceOver am iPhone vertraut, aber da VoiceOver am Mac vorwiegend mit der Tastatur bedient wird wie jeder andere Computer auch und mir das Betriebssystem völlig unbekannt ist, war das keine große Hilfe - vom gelegentlichen Griff zum Trackpad einmal abgesehen, das ein gewisses "iPhone-Feeling" aufkommen lässt.

Auf Safari

Was prinzipiell unverändert bleibt, ist die Navigation auf einer bekannten Webseite. Um mich an die Bedienung eines Mac zu gewöhnen, habe ich daher meine eigene Seite als Ausgangspunkt meiner Expedition genommen.

VO + D öffnet das Dock und die Eingabe von "s" führt mich zu Safari, die Eingabetaste öffnet ihn, und schon bin ich mitten im Geschehen.

Anhand der Anwendung Safari möchte ich in groben Zügen das Bedienkonzept mit VoiceOver beschreiben und dabei auf Vergleiche mit der Bedienung eines windows-PC und eines iPhone zurück greifen, wo dies dem besseren Verständnis dienen kann.

Zwei Modi

Bei Nutzung eines Screen Readers gibt es sowohl unter Windows als auch MacOS prinzipiell zwei Modi, ein Programm zu erforschen und zu bedienen.

  1. Steuerung mit der Tastatur:
    In einem Dialog bewegt die Tabulator-Taste den Tastaturfokus um ein Element vorwärts, mit Umschalt + Tab ein Element rückwärts. Mit der Leertaste können Zustände geändert, mit den Cursortasten in Listen oder Wertereglern geblättert werden. Dabei können nur jene Elemente erreicht werden, die auch den Fokus erhalten können. Statische Texte bleiben "unsichtbar".
    Auf einer Webseite ist dies ähnlich, jedoch erlaubt hier ein spezieller Modus das Bewegen innerhalb des Textes mittels Cursor-Tasten oder Tastatur-Kurzbefehlen.
  2. Navigation:
    Jeder Screen Reader verfügt über spezielle Tastenkombinationen, die nicht an die Anwendung, sondern an den Screen Reader gesandt werden, um diesen zu veranlassen, auch jene Bildschirmbereiche anzuzeigen, die nicht den Fokus erhalten können. Titel- und Statuszeile sind klassische Beispiele dafür, aber auch Informationstexte, die irgendwo auf dem Bildschirm erscheinen. Mittels der Navigationsbefehle kann der gesamte Bildschirm von links oben bis rechts unten linear nach verwertbarer Information durchsucht werden.

Vergleich Mac und Windows

Auch auf einem Mac wird zwischen diesen beiden Methoden unterschieden. Im Gegensatz zu den Screen Readern unter Windows präsentiert VoiceOver den Bildschirminhalt aber nicht flächig, sondern objektorientiert. Gelangt man etwa zu einer Tabelle - oder im Safari zum eigentlichen HTML-Inhalt -, muss mit diesem interagiert (das Element also erst geöffnet) werden, um den Inhalt zu sehen.

Das hört sich weit komplizierter an als es in der Praxis ist, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat. So bietet das VoiceOver-Dienstprogramm viele Konfigurationsmöglichkeiten, darunter auch jene, das HTML-Element nach dem Aufruf einer Webseite automatisch zu fokussieren und die Interaktion ebenfalls automatisch zu starten.

Vergleich Mac und iPhone

Ähnlich wie am iphone trifft man auch im Safari auf dem Mac auf die bekannten Elemente wie Adressezeile und Suche oben, gefolgt vom eigentlichen Inhalt, also dem Text der Seite. Durch die von mir getroffene Einstellung (automatische Interaktion mit dem HTML-Element) wird jedoch alles andere ausgeblendet. Um diese Bereiche, etwa die Adresseingabe oder die Suche zu erreichen, muss die Interaktion mit dem HTML-Element erst beendet werden.

Um ein wenig das gewohnte Feeling der flächigen Bildschirmeinteilung zu erhalten, wie ich sie sowohl von Windows her als auch vom iPhone gewohnt bin, habe ich daher als eine der ersten Aktionen das Trackpad aktiviert, damit ich den Bildschirm "abtasten" kann.

Kurztasten und der Rotor

Genau wie Screen Reader unter Windows bietet auch VoiceOver am Mac eine Reihe von Kurztasten an, um die Navigation auf einer Webseite zu erleichtern. Überschriften, Orientierungspunkte, Links und Listen lassen sich ebenso gezielt anspringen wie Formularelemente oder Tabellen.

Genau wie bei Bedienung des iPhone mit einer Bluetooth-Tastatur können auch am Mac die Cursortasten für die Rotorbedienung, das Ein- und Ausschalten der schnellen Navigation und zur Aktivierung von Links und Tasten benutzt werden.

Welche der Webelemente und in welcher Reihenfolge mit dem Rotor erreichbar sein sollen, ist, wie nicht anders zu erwarten, konfigurierbar.

Sobald ich mich also direkt in der Webseite befinde, kann ich diese genau wie unter Windows oder auf meinem iPhone mit den bekannten Befehlen lesen und bedienen.

Aber in dem Moment, wo ich die Interaktion mit dem HTML-Element stoppe (VO + Umschalt + Cursor auf), sieht VoiceOver sozusagen nur die Struktur des Safari; der Text ist dann für den Anwender von VoiceOver nicht zu sehen.

Ausgestattet mit dieser neuen ganz wichtigen Erfahrung werde ich mich in meinem nächsten Beitrag an die Mail-Anwendung wagen.

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