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Jeder aufstieg zum Ziel beginnt mit einem ersten Schritt.

Einfach zum Nachdenken

12.12.2013

Zu den (2) Kommentaren

Nach der Vorstellung zweier Accessibility-Experten und den Links zu Basiswissen kann es nicht schaden, sich ein wenig zurück zu lehnen und über die eigene Motivation nachzudenken.

Für mich als Betroffene stellt sich die Frage der Notwendigkeit gut zugänglicher Webseiten aus nachvollziehbaren Gründen erst gar nicht. Wenn nicht ein Mindestmaß an Barrierefreiheit gegeben ist, sind meine Screen Reader, und somit ich ausgeschlossen. Dann könnte ich, so wie vor 30 Jahren, keine Tageszeitung lesen, nichts online bestellen, keine Fahrpläne oder Telefonnummern nachschlagen ... und - besonders schmerzlich - keine elektronischen Bücher lesen. Diese 24 Türchen würde ich dann wohl auch nicht öffnen.

Meine Position ist also klar. Und die Ihre?

Falls Sie irgendetwas mit Webseiten zu tun haben, sei es nun als Projektverantwortlicher, technischer Betreuer oder Redakteur, wie stehen Sie zu dem Thema? Heißen Sie Barrierefreiheit grundsätzlich gut, aber ...

Jeder Weg beginnt bekanntlich mit einem ersten Schritt und der heißt Klarheit über die eigene Position. Welche der beiden nachfolgend formulierten Fragen stellen Sie sich in ähnlicher Form, wenn es um die Umsetzung von Barrierefreiheit geht?

Die beiden hinter dem 9. und 10. Türchen vorgestellten Anbieter haben sich jedenfalls entschieden, möglichst viel an Barrierefreiheit in ihre grundsätzliche Arbeitsmethode einzubinden und weitgehend den Bedürfnissen eines möglichst breit gestreuten Nutzerpublikums Rechnung zu tragen. Neben sauberen Arbeitstechniken ist es aber vor allem das Bemühen, Barrieren a priori zu erkennen und zu vermeiden, die durch Einhaltung von Standards, klaren Strukturen und Rückfragen bei Nutzern eine solide Basis nach den schon erwähnten vier Säulen der Accessibility schafft: Webauftritte, die für möglichst alle Benutzer wahrnehmbar, verständlich, bedienbar und robust gestaltet sind.

In den nächsten Beiträgen geht es dann um die praktische Auswirkung auf das Leben vor allem blinder Menschen, wenn Zugänglichkeit zu modernen Informations- und Kommunikationstechniken gegeben ist - oder eben fehlt.

Zum 11. Türchen

Zum 13. Türchen

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2 Kommentare

  1. Fritz schrieb am Donnerstag, 12.12.13 13:46 Uhr:

    Ein aktuelles Erlebnis zum Thema "minimaler Anteil an behinderten Besuchern":

    Auf einem Reiseportal wird die Eingabe des Buchungsdatums mit der Tastatur verhindert, zugunsten einer "schicken" Datumseingabe über einen Kalender, der Javascript erfordert, und nur mit der Maus bedient werden kann.

    Technische Zwischenbemerkung: Um die Bedienung auch wahlweise mit der Tastatur zu ermöglichen, müsste lediglich im Quelltext das readonly-Attribut des Eingabefelds entfernt werden.

    Meine Bitte, das Eingabefeld für das Buchungsdatum für die Tastaturnutzung freizugeben, wurde so beantwortet:
    "Das ist nicht geplant, wir haben gute Erfahrungen mit der Eingabe über den Kalender gemacht."

    Auf meine Nachfrage, warum man denn auf ca. 200.000 potenzielle Kunden allein im deutschen Sprachraum verzichtet, habe ich keine Antwort mehr erhalten.

  2. Eva schrieb am Donnerstag, 12.12.13 14:30 Uhr:

    Tja, das Trägheits- oder Beharrungsgesetz wirkt eben nicht nur physikalisch, sondern oft auch mental. Nur Menschen, die gelernt haben über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, sind offenbar auch in der Lage, konstruktive Kritik nicht als Anlass zur Rechtfertigung von Gepflogenheiten aufzufassen, sondern als wertvolle Anregung darüber nachzudenken und ggf. zu reagieren.

    Ein klassischer Fall von Lernresistenz. Oder doch nur Weihnachtsstresss?

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