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Die Neugierde auf neue Technik ist eine starke Triebfeder.

Android
Annäherung an ein neues System (1)

22.07.2015

Zu den (4) Kommentaren

nach vier Jahren Nutzung eines iPhone wird es für mich Zeit auch Android besser kennen zu lernen. Bisher beschränken sich meine Versuche mit diversen Android-Geräten auf wenige Minuten, maximal eine halbe Stunde. Mehr als ein Reinschnuppern war da bisher nicht drin.

Kurzum: Ich kenne iOS-Geräte gut, und ich bewege mich auf Androiden ziemlich stümperhaft. Die einzige Methode, wirklich vergleichen zu können, ist die längere Beschäftigung mit dem System, und das geht nur, wenn man ein eigenes Gerät hat.

Ein paar Worte zum Smartphone

Grundsätzlich unterscheiden sich Aufbau und Bedienung von Smartphones mit Android-Betriebssystem nur unwesentlich von denen mit Betriebssystem iOS. Der Bildschirmaufbau ist hier wie dort vergleichbar: Ganz oben befindet sich die Statuszeile, unten ist die Home-Taste, bei diesem Modell genauso wie beim iPhone eine Hardware-Taste, bei Android gibt es daneben noch weitere Softtasten; den größten Teil des Bildschirms nimmt die Anwendung bzw. der Desktop ein.

Auch die Basisgesten für die Nutzung mit Talkback sind denen von iOS vergleichbar:

Aber während man unter iOS mit drei Fingern blättert, geschieht dies bei Android mit zwei Fingern. Außerdem gibt es bei Android "Winkelgesten" (z.B. nach oben und nach links in einer Bewegung streichen = zum Startbildschirm). Um die korrekten Gesten rasch nachschlagen zu können, habe ich mir einen Spickzettel angefertigt und seit Monaten lese ich in Listen zum Thema Android und Accessibility mit. Theoretisch gut vorbereitet geht es jetzt in die Praxisphase.

Welches Modell?

Während bei der Wahl eines Apple-Geräts vorwiegend die Frage geklärt werden muss, wie viel Speicher das Gerät haben soll und ob man das neueste Gerät oder ein Vorgängermodell haben möchte, ist die Auswahl an Android-Geräten unglaublich groß. Dazu kommt noch, dass viele Hersteller ihre eigene Oberfläche darüberstülpen, was zur Folge haben kann, dass weite Teile mit dem Screen Reader Talkback nicht genutzt werden können. Um zu einer raschen Entscheidung zu kommen, habe ich mich entschlossen, Empfehlungen einzuholen.

Nach viel Recherche im Internet, zahlreichen Fragen in diversen Mailinglisten und bei Freunden und Bekannten hat sich für mich die Auswahl auf zwei Firmen reduziert: Google Nexus und Samsung Galaxy. Das Zünglein an der Waage neigte sich schließlich in Richtung Samsung Galaxy S5 und es sollte ein gebrauchtes Gerät werden.

Nach wenigen Tagen bin ich fündig geworden und habe aus privater Hand ein Samsung Galaxy S5 gekauft. Es kann also los gehen.

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4 Kommentare

  1. wasdunichtsiehst schrieb am Donnerstag, 13.08.15 13:48 Uhr:

    Das find ich äußerst mutig.
    Nachdem ich vor drei Monaten von meiner Bank ein Android Gerät geschenkt bekommen habe, sonst wär ich wohl nie auf die Idee gekommen, hab ich es auch probiert. Dreieinhalb Wochen hab ich mich gemüht, mir das System zu erschließen, zugänglich zu machen und damit zurecht zu kommen, und ich bin schlussendlich gescheitert. Ich muss gestehen, Ich war erleichtert, als ich das Smartphone wieder in den Werkszustand zurückversetzt, wieder in die Originalverpackung gebettet und in dieser meinem Cousin als Geschenk ausgehändigt hatte. Der hat hoffentlich viel Freude damit. Ich bleib bei IOs, nicht aus Bequemlichkeit und Gewohnheit, sondern weil ich mit Android nicht zurechtgekommen bin. Und deshalb find ich das mutig und wünsche viel Erfolg!!!

  2. Eva schrieb am Donnerstag, 13.08.15 16:04 Uhr:

    Ja, inzwischen finde ich mich auch ziemlich mutig - vor allem angesichts der aktuellen Publikationen zum Thema Sicherheitslücken. Mein Ziel ist es, vor allem Einsteigern gegenüber auskunftfähig zu sein und mich nicht nur auf Aussagen Dritter verlassen zu müssen. Fakt ist, dass die Bedienbarkeit für blinde Nutzer deutlich besser geworden ist und man mit dem System nicht nur zurecht kommen, sondern es tatsächlich im Alltag nutzen kann. Ich versuche mich einigermaßen fit zu machen. Wie lang mein Atem reicht und wie erfolgreich ich dabei sein werde, wird sich noch zeigen.

  3. wasdunichtsiehst schrieb am Donnerstag, 13.08.15 22:15 Uhr:

    ... Und vor Allem für Einsteiger scheint mir Android doch einigermaßen schwieriger als iOs zu handlen zu sein. Das hat sicher mit dem offenen System und der Vielzahl der Geräte zu tun, aber auch noch andere Gründe. Bis man erst mal dazu kommt eine Vernünftige Sprachausgabe nutzen zu können - das war für mich, ohne Anleitung schon mit viel Recherche usw. verbunden.
    Während meiner Mühen hab ich auch bemerkt, dass mir irgendwie die Faszination für das neue System fehlt. Das war vor fünf Jahren, als ich mir mein erstes iPhone gekauft habe und daran auch fast verzweifelt wäre, und auch später als ich vom PC mit Jaws auf Mac umgestiegen bin, ganz anders. Da konnte ich stundenlang tüfteln, schimpfen, fluchen herumspielen, probieren, ... und dann doch meist eine Lösung für das Problem finden. Jetzt ist mir, auch darauf bin ich beim Ausflug nach Android gekommen, die Verlässlichkeit am wichtigsten. Und vielleicht kam auch deshalb keine Faszination auf, weil ich den Mehrwert des Systems für mich nicht erkannt habe. Das war bei den ersten Experimenten mit iOs ganz anders.
    Aber dass kann natürlich völlig anders sein, wenn man von einem Symbian Handy auf ein Android gerät umsteigt.
    Ihre Bemühungen um die Einsteiger find ich sehr gut! Denn die werden jemand brauchen, der ihnen den Zugang zu Android ermöglicht. Nicht sehend und technisch-neugierig durchschnittlich begabt, denk ich, stößt man ohne Hilfe bald, ich denk schon bei der Einrichtung des Systems, an Grenzen.
    Ich nehme an, sie kennen Marco Zehes "MARCO'S ACCESSIBILITY BLOG" und seine Android Versuche, und ich brauch Ihnen diesen Hinweis nicht zu geben.
    Ohne Pioniere gehts nicht! Nur weiter so!
    Liebe Grüße, ihr wasdunichtsiehst

  4. Eva schrieb am Freitag, 14.08.15 08:48 Uhr:

    Was die Einrichtung des Geräts angeht, so hat Android eindeutig aufgeholt, und die jetzige Situation ist mit der vor einigen Jahren absolut nicht mehr vergleichbar. Jetzt zeichnet man kein Rechteck mehr auf den Bildschirm, um Talkback zum Sprechen zu bringen, sondern legt bloß 2 Finger leicht gespreizt auf und wartet auf die Sprache. Zwar habe ich mich in einschlägigen Listen vorher schlau gemacht, aber die Einrichtung wäre, genau wie unter iOS, auch völlig ohne fremde Hilfe möglich gewesen.

    De facto gibt es einige Bereiche unter Android, die mir ernsthafte Kopfzerbrechen bereiten, und ich muss zugeben, dass ich manchmal erleichtert aufatme, wenn ich auf mein iPhone zurück kehre. Und diese Erleichterung ist ganz sicher nicht nur auf die viereinhalbjährige Praxis und somit Gewohnheit zurückzuführen. Im Laufe der Serie werde ich auch versuchen, diese Bereiche klar herauszuarbeiten.

    Auf jeden Fall ist Android auch im Alltag für eine bestimmte Nutzergruppe gut einsetzbar. Apple hat auf die Bedienbarkeit inzwischen kein Monopol mehr und die Nutzer somit das Recht und die Qual der Wahl. Wenn meine kleine Serie dem einen oder anderen den Einstieg erleichtert, dann hat sich die Mühe gelohnt. Mehr habe ich momentan gar nicht vor.

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