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Cocktail aus Euphorie und Vorsicht

21.04.2010

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Wenn mich morgens um 4 die Amseln wecken und ich mich genüsslich auf die andere Seite drehe, um weiterzuschlafen; wenn ich auf dem Weg zur Arbeit in der Haltestelle mein Gesicht in die wärmenden Sonnenstrahlen halte und sich meine Schultern nicht mehr fröstelnd verkrampfen; wenn ich nach Büroschluss meine Jacke ausziehe und über den Arm lege, um einem Schweißausbruch vorzubeugen ... Dann weiß ich, dass die dunkle, kalte und unfreundliche Jahreshälfte vorüber ist.

Das ist aber auch die Zeit, wo nicht nur die witterungserprobten Jogger, sondern auch Roller-, Skateboard-, Rollschuhfahrer, Inline-Skater, Kinder auf und in den unterschiedlichsten fahrbaren Untersätzen und andere weniger aufmerksame oder übermütige Zeitgenossen meinen Weg kreuzen.

Auch wenn der kleine Rennfahrer mir vor die Füße fährt, weil er seinem spielenden Hund hinterher blickt, die alte Dame mit ihrer Krücke in meinen Langstock verhakt, weil sie im Gehen hingerissen das Blumenbeet betrachtet, und die drei Radfahrer nebeneinander meinen Gehweg gefährlich einengen, weil sie im Schwatzen und Lachen alles andere vergessen ... Die warme Jahreszeit ist meine Zeit mit fröhlichem Vogelgezwitscher, dem übermütigen Lachen, dem Duft der Blumen und den diversen Gerüchen aus den geöffneten Drogerie- und Lebensmittelmärkten, den Gemüse- und Blumenläden oder Bäckereien und Gaststätten.

So gefällt mir das Leben, auch wenn es manchmal beschwerlich ist, sich den Weg durch all das Treiben mit einem Langstock suchen zu müssen.

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