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Ich bin zwar kein Brite, aber das Wetter ist auch für mich ein Thema.

Let's talk about the weather

19.05.2010

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Man sagt den Briten nach, dass sie häufig über das Wetter Konversation machen, was ich während meiner kurzen Aufenthalte in England jedoch nicht unbedingt bestätigen kann. Hingegen ist hierzulande das Wetter momentan ein nahezu unvermeidliches Gesprächsthema - auf Twitter sowieso, und für mich erst recht.

In meiner Artikelserie "Mit dem Langstock durch die vier Jahreszeiten" (Bereich Alltag) habe ich bereits thematisiert, warum Regenwetter, Sturm und Co. für mich ihre Tücken haben. Abgesehen von einer empfindlichen Beeinträchtigung meines Hörvermögens zufolge der veränderten Geräuschkulisse durch nasse Fahrbahnen und Wind oder Verfälschung der Umwelteindrücke durch Nebel, fehlt mir auch ein nützliches Utensil, ohne das der Brite angeblich nicht aus dem Haus geht: Der Regenschirm. In einer Hand trage ich nämlich den für mich unverzichtbaren Langstock und die andere sollte frei bleiben - etwa um den Türöffnungsknopf der Straßenbahn zu drücken.

Die andere Seite der Medaille

Diesmal möchte ich aber nicht auf die Temperatur und Feuchtigkeit draußen, sondern auf die Vorteile drinnen hinweisen. Auf sie vergisst man nur allzu leicht, wenn unfreundliche Witterung auf unser Gemüt drückt.

Haben Sie auch Bücher und CDs, die längst eingeordnet werden sollten oder sind etliche e-Mails tagelang unbeantwortet geblieben? Wenn es im Wohnzimmer mollig warm ist, gehen mir solche Arbeiten jedenfalls deutlich leichter von der Hand, als wenn draußen die Sonne lockt. Gleiches gilt auch auf andere ungeliebte und darum unter Zuhilfenahme aller logischen und unlogischen Ausreden immer aufgeschobene Tätigkeiten.

Apropos Ausrede: Um erst gar nicht in Gefahr zu geraten, die ungeliebten Arbeiten erledigen zu müssen, haben wir diesmal die wohl schönste Beschäftigung für Schlechtwetter gewählt: Wir sind zu Freunden nach Bregenz auf Besuch gefahren und haben ein herrlich faules und sehr unterhaltsames sowie kulinarisch anregendes verlängertes Wochenende mit ihnen verbracht.

Die beiderseits vorsorglich bereitgelegten Gesellschaftsspiele blieben unberührt. Die Außenaktivitäten beschränkten sich am Freitag auf einen längeren Spaziergang am See bei - man staune - lediglich Dauernieselregen sowie einen Gang zum Restaurant und zurück am Samstag (immerhin eine Stunde), begleitet von Temperaturen unter 10 Grad und vergleichbaren Wettererscheinungen wie am Vortag. Hochsaison hatten dagegen viele Gespräche und zwischendurch auch der PC.

Diese Zeit des intensiven und bereichernden Gedankenaustausches hat mir einmal mehr bewusst gemacht, mit wie vielen Aktivitäten meine Tage üblicherweise ausgefüllt, ja überfüllt sind, sodass intensive soziale Kontakte an einem regnerischen und kalten Wochenende zum Luxus mutieren.

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