Sie sind hier:
Gebloggt
Zeit mit Freunden zu verbringen ist auch bei intensivem Programm so erholsam wie Urlaub.
Freunde und Bilder
06.12.2010
Und wieder ein Montag. Auf der Fahrt ins Büro sehe ich die Termine für diese Woche durch und stelle fest, wie voll mein Terminkalender ist.
Aber es sind etliche sehr angenehme Termine dabei. Zum Beispiel der von morgen Abend beim Bildhauer Herberstein. Ich freue mich sehr auf diese Führung durch die Sandsteinskulpturen und noch mehr freut es mich, dass ich Gelegenheit haben werde, den Künstler mit Fragen zu löchern. Denn diesmal bin ich sozusagen Pressevertreter für den Braille Report - und mein Job ist es nun einmal, Fragen zu stellen. So lässt sich meine Neugierde bequem mit meiner Aufgabe verbinden.
Aber das ist morgen.
Heute wandern meine Gedanken einen Monat zurück zum ersten Novemberwochenende, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Am Freitag fand der A-Tag statt, eine Accessibility-Veranstaltung, zu der auch Freunde aus Deutschland angereist waren - und damit eine willkommene Gelegenheit, das Wochenende miteinander zu verbringen.
Schon am späten Samstagvormittag steckten alle die Köpfe über einem PC-Schirm zusammen, um die Bilder des Vortags anzusehen. Ich saß in spannender Erwartung gegenüber und lümmelte mich bequem auf den Tisch. Die diversen Kommentare, erstaunte und erfreute ausrufe, die eine oder andere bewundernde Anmerkung zu einem besonders gelungenen Motiv - all das ist höchst erfrischend und unterhaltsam. Vor allem so manche locker skizzierte Personenbeschreibung finde ich zusätzlich auch sehr nützlich. Bildbeschreibungen sind für viele eine Qual, aber sie fließen offenbar mit Leichtigkeit über die Lippen, wenn sie in Form eines Gesprächs und Gedankenaustauschs erfolgen.
Apropos Bilder: Der Nachmittag dieses Samsags war dann einem besonderem Highlight vorbehalten. Das Kunsthistorische Museum Wien hat drei seiner berühmtesten Bilder als tastbares Relief gestaltet, um auch blinden und sehbehinderten Menschen einen besseren Zugang zur Malerei zu ermöglichen.
Wie eindrucksvoll diese Art Kunstvermittlung auch für sehende Menschen sein kann, können Sie bei Fritz Weisshart nachlesen.
Meine Gedanken kehren an diesem Punkt in die Gegenwart zurück und eilen dann voraus ins Büro, wo nun das Relief der "Madonna im Grünen" von Raffael auf mich wartet und damit die einzigartige Gelegenheit, diesses Bild so lange und ausführlich zu betrachten, wie viele andere das im Museum, in Kunstkatalogen, auf Postern oder sogar im Internet tun können.
Zu diesem Artikel gibt es leider noch keine Kommentare.
Einen Kommentar zu diesem Artikel schreiben:
Ich behalte mir vor, Einträge wider die guten Sitten oder den guten Geschmack zu entfernen, möchte meine Leser jedoch ausdrücklich zu themenbezogenen Kommentaren oder Fragen ermutigen.