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Unser Geschenk ist da; Weihnachten kann kommen.
Ein besonderes Geschenk
21.12.2010
Wir haben uns nach langer Überlegung doch entschlossen, uns einen Videorekorder zu kaufen. Was es da lange zu überlegen gibt?
Bei einem herkömmlichen Videorekorder habe ich keinerlei Kontrolle über die Menüanzeigen. Zwar kenne ich etliche blinde Menschen, die solche Geräte völlig blind und auch noch korrekt bedienen können, aber ich gehöre nicht dazu. Und um ganz ehrlich zu sein: Ich will es auch gar nicht. Ich habe gerne die Kontrolle über das, was ich tue, und ich liebe überdies Komfort und Bequemlichkeit.
Auch Hannes' Sehvermögen lässt stetig nach. Oft sind die Schriften auf den Displays viel zu klein, der Kontrast zum Hintergrund zu schwach oder die Anzeigedauer viel zu kurz. Meist lassen sich diese Parameter anpassen, aber um dies selbstständig tun zu können, müssten sie sozusagen schon angepasst sein.
Wir möchten ein Gerät, das wir beide gleichermaßen ohne fremde Hilfe bedienen können. Ein solches, den Ammec, gibt es zwar schon länger auf dem Markt, aber es hat einen stolzen Preis, wie bei Spezialentwicklungen mit geringen Stückzahlen nicht anders zu erwarten.
Gestern war es dann so weit: Wir konnten unser Weihnachtsgeschenk bei der Hilfsmittelfirma in Empfang nehmen und auch gleich eine kleine Einschulung genießen. Die Eingaben erfolgen wie gewohnt über eine Fernbedienung, die Ausgabe einerseits optisch, andererseits auch akustisch durch synthetische Sprache. Schriften und Kontrast lassen sich ziemlich beliebig anpassen, und mit der Sprachausgabe ist eine (vermutlich) vollständige Kontrolle aller Menüs möglich. Im Programm blättern, aufnehmen, schneiden, ja sogar nur die Tonspuren als MP3 auf ein externes USB-Medium exportieren - alles komplett sprachgeführt, ebenso wie Sender verschieben, eingeben oder löschen.
Wir sitzen zwar nicht ständig vor dem Fernseher, aber so manche Dokumentation und den einen oder anderen Film hätte ich schon gerne aufgezeichnet. Oft genug fand ich es wegen des damit verbundenen Aufwands an Konzentration und fehlender Kontrollmöglichkeit der Mühe nicht Wert. Aber als ich gestern ganz entspannt mit der Fernbedienung in den Menüs herumsuchen konnte, kam mit dem Essen sozusagen auch der Appetit. Außerdem wird es laut ORF-Gesetz künftig mehr Sendungen mit Audiodeskription geben. Ein weiterer Grund für eine komfortablere Aufzeichnungsmöglichkeit.
Und ist nicht bald Weihnachten? Die beste Zeit für ein Geschenk, das man zwar nicht unbedingt braucht, das aber Freude macht und obendrein ein weiteres Stück Selbstständigkeit garantiert.
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