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Nicht alles, womit man telefonieren kann, arbeitet wie ein herkömmliches Mobiltelefon.

Mein iPhone-Tagebuch
Einen Monat danach

14.02.2011

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Heute vor einem Monat habe ich mein iPhone abgeholt. Höchste Zeit, einen Blick auf ein paar wichtige Detailbereiche zu werfen.

Das Bedienerkonzept

Ich kann zwar nicht behaupten, alle Gesten gleich gut zu beherrschen, aber grundsätzlich weiß ich, was in bestimmten Situationen zu tun ist und es funktioniert auch - jedenfalls besser als erwartet. Sollte ich je ernsthafte Vorbehalte gegenüber dem Bedienerkonzept Touch Screen gehabt haben, so sind jetzt auch die letzten Zweifel ausgeräumt.

Auch die Nutzung der Software-Tastatur, der gegenüber ich schon etwas skeptisch war, fällt mir nicht wirklich schwerer als auf einem Tastentelefon. Denn auch dort ist es ziemlich mühsam lange Webadressen einzugeben.

Problembereiche

In dem scherzhaften Hinweis, dass man "mit einem iPhone auch telefonieren" kann, steckt mehr Wahrheit als man vermuten möchte. Tatsächlich war die Grundfunktion des Telefonierens eine meiner größten Hürden. Es dauerte ziemlich lange, bis ich herausbekam, auf welchem Detail-Bildschirm beim Antippen nun gewählt wird und wann nicht.

Meine Versuche mittels Spracheingabe zu wählen sind kläglich gescheitert. Mein iPhone wählt zwar, aber selten den richtigen Kontakt. Die direkte akustische Eingabe von Telefonnummern funktioniert hingegen zuverlässiger, aber längst nicht perfekt.

Ein weiterer Problembereich ist die allseits herrschende "akustische Umweltverschmutzung", wie sie in einer Großstadt nun mal an der Tagesordnung ist. Bestimmte Tasten zu betätigen bedarf keiner exakten Kontrolle, wenn man weiß, was man tut. Auf einem Touch Screen verhält sich das doch etwas anders: Ich bin auf die Rückmeldung durch die Sprachausgabe in den meisten Fällen angewiesen. Und genau die höre ich mitunter nicht, wenn ich sie am dringendsten benötige, nämlich bei der Abfrage von Verkehrsinformationen auf der Straße. Aus diesem Grund habe ich vorerst auch noch keine Navigationshilfe installiert.

Bisher war ich gewohnt, meine Feeds mit dem Tasten-Handy zu lesen, in einer Hand das Handy, gesteuert mittels Einhandbedienung, wanderte ich durch die Wohnung, wechselte oft meine Position oder die des Handys, hielt es mal auf der flachen Hand, dann wieder mit zwei Fingern.

Die Position des iPhone zu verändern oder gar ungewollt den Bildschirm zu berühren, führt aber zu einer Aktion, und zwar einer meist ungewollten. Ich muss also grundsätzlich meine Vorgangsweise überdenken. Auch dass ich noch keinen Feed Reader gefunden habe, der mich restlos zufrieden stellt, spielt hier eine Rolle. Wer die Wahl hat, hat eben auch die Qual.

Weniger Arbeit, mehr Vergnügen

Ich stelle eine spürbare Verlagerung des Schwerpunkts in der Nutzung fest. Während die bisher auf meinem Tasten-Handy getätigten Aktionen extrem stark vom Aspekt der Nützlichkeit für den Alltag geprägt waren, greife ich jetzt bei allen möglichen Gelegenheiten zu meinem iPhone:

Versuch eines Vergleichs

Als Fazit muss ich bekennen, dass ich nach einem Monat Nutzung etliche meiner bisher bereits zur Routine gewordenen Aufgaben noch immer nicht im Griff habe:

Gut und komfortabel im Griff habe ich die Abfrage, wann die nächste Straßenbahn kommt. Das funktioniert auf dem iPhone deutlich rascher als mit meinem Tasten-Handy - vorausgesetzt, es fahren nicht ständig LKWs vorbei.

Unter dem Strich

Während ich mich früher geärgert habe, dass es für mein Handy so gut wie keine mit Screen Reader nutzbaren Anwendungen gab, macht es mich heute nervös, wenn ich wegen Überlastung nicht in den Apple Store kann. Denn es könnte ja für eine Idee, die mir gerade in den Sinn gekommen ist, eine App geben. Die gebotene Fülle an Anwendungen birgt ein hohes Hoffnungspotenzial, für alle möglichen bisher ungelösten Alltagsprobleme doch noch eine Anwendung zu finden. Zum Beispiel eine App, die mir eine Bedienungsanleitung in Textform präsentiert, wenn ein bestimmtes Gerät ins Blickfeld der Kamera kommt.

Es wundert mich also keineswegs, dass ich die mir selbst gestellten Alltagsaufgaben manchmal aus dem Blickfeld verliere, weil es einfach so viel mehr Spaß macht in der Fülle zu stöbern, dass ich über den daraus entstehenden Mangel bei Bewältigung der Alltagsaufgaben gerne ein Auge zudrücke.

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