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Manchmal lohnt es sich offenbar über seinen schatten zu springen und neue Wege einzuschlagen.

Für geduldige Zuhörer

31.01.2012

Zu den (6) Kommentaren

Ich bin alles andere als schüchtern und zurückhaltend, aber ich habe eine gewisse Scheu vor Mikrofonen und Kameras, vermutlich auf einer gewissen Unsicherheit basierend. Und ich bin eben auch kein auditiver Typ.

Die Anfrage von Peter Purgathofer der Technischen Universität Wien, gemeinsam mit ihm einen Podcast über Kommunikationstechniken für blinde Menschen für die Studenten zu gestalten, löste daher bei mir gemischte Gefühle aus. Da war zum einen diese Scheu vor einem Medium, das nicht meinen Neigungen entspricht, aber auch das Bedürfnis, dem Wunsch nachzukommen. Ich war schon früher Gastreferentin bei Dr. Purgathofer und habe immer ein interessiertes Publikum vorgefunden.

Sprung über den Schatten

Ich sagte zu, und wir trafen uns in meinem Büro und führten hier ein ganz zwangloses Gespräch über meinen Zugang zu Informationen sowie Kommunikationstechniken blinder Menschen allgemein und im Wandel der Zeit. Ich glaube, wir wussten beide nicht so genau, wohin uns das Gespräch führen würde. Das Thema war breit angesetzt und es gab so viel zu sagen.

Das Gespräch hat mir, ich gebe es gerne zu, letztlich so viel Spaß gemacht, dass ich das Mikrofon einfach vergaß. Wer viel Zeit und Geduld mitbringt, findet den Podcast hier:
Gespräche um die gesellschaftlichen Spannungsfelder der Informatik
sowie via iTunes und gpodder.net.

Ich werde bestimmt kein großer Podcast-Produzent, sehe aber anhand der durchaus positiven Reaktionen auf unser erstes Bemühen auf diesem Gebiet, dass es sich lohnt, sich auch einmal an unbekanntes Gebiet heranzuwagen. Immerhin war mein erster Versuch immer noch kein rein "frontaler Angriff" an die Ohren des Zuhörers, sondern ein auch für mich extrem interessanter Dialog mit einem charismatischen Fachmann, den ich auch persönlich sehr schätze. Peter Purgathofer hat mir den Einstieg in die ungewohnte Materie leicht gemacht. Und da wir beide Anfänger auf diesem Gebiet sind, hoffen wir auf entsprechende Nachsicht bei den Zuhörern.

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6 Kommentare

  1. Fritz schrieb am Mittwoch, 01.02.12 16:41 Uhr:

    Hallo Eva,

    weil Peter Purgathofer auf dem verlinkten Artikel keine Kommentare zulässt, muss eben die Kommentarfunktion in deinem Blog herhalten. ;-)

    Ja, danke für den Hinweis auf erforderliche Geduld. Auch ein Blick auf die Laufzeit des Podcasts (1:49 Stunden) sollte klar machen, dass selbiger nicht für ungeduldige Menschen geeignet ist. In diesem Fall konnte mich aber dennoch nichts davon abhalten, den Podcast runter zu laden, und, häppchenweise - vorzugsweise auf dem iPhone - zu konsumieren.

    Und wieder einmal habe ich schmerzlich ein Inhaltsverzeichnis vermisst. Ich werde das immer wieder einfordern. So wie du immer wieder - zuletzt im Podcast - Überschriften auf Webseiten forderst. Weil dir Überschriften helfen, Struktur in einem linearen Medium (Webseiten mit Screen Reader) zu erkennen, und damit den Zugang zum Inhalt erleichtern.

    Wie die Überschriften auf einer Webseite könnte ein Inhaltsverzeichnis Struktur in das lineare Medium Podcast bringen, und den Konsum erleichtern. Der Aufwand hierfür ist nicht größer, als es das saubere Strukturieren von Webseiten ist. Es sei denn, ein Podcast ist wirklich nur strukturloses Gequatsche - was ich in vorliegenden Fall natürlich keinesfalls unterstelle. ;-)

    Ich darf zu diesem Thema auch auf meinen eigenen Blogartikel verweisen:
    http://webdesign.weisshart.de/blog/2011/ 12/03/ein-inhaltsverzeichnis-fur-podcasts-mein-wunsch/
    Shortlink: http://w7t.de/pcindex
    Dort finden sich positive Beispiele, und der Beleg, dass so ein Inhaltsverzeichnis mit wenig Aufwand machbar ist.
    Vielleicht kannst du dich meinem Wunsch anschließen. Und falls nicht: Ein Inhaltsverzeichnis macht nichts kaputt, wer nicht will, muss es nicht benutzen.

    LG Fritz

  2. Eva schrieb am Donnerstag, 02.02.12 12:58 Uhr:

    Hallo Fritz,
    Ich habe deine Botschaft schon vernommen und stimme dir grundsätzlich zu, zumal ich selbst gerade in letzter Zeit eine Reihe von langen und durchaus interessanten Podcasts gehört habe, die sich mit mehreren themen befasst haben.

    Eine recht übersichtliche Methode verwendet übrigens www.ohrfunk.de. Dort werden die Sendungen in Einzelepisoden aufgeteilt. Für mich ist das noch besser als ein Inhaltsverzeichnis mit der Notwendigkeit

    a) den ganzen langen Podcast herunter zu laden oder
    b) darin ständig spulen zu müssen.

    Aber vielleicht finde ich ein Inhaltsverzeichnis nur deshalb in vielen Fällen verzichtbar, weil ich keine Möglichkeit sehe gleichzeitig im Podcast zu hören und das dazu gehörige Inhaltsverzeichnis nach den benötigten Zeitpunkten zu durchforsten und diese dann auch noch gezielt ansteuern zu müssen.


    Viele der Podcasts sind auch so aufgebaut, dass es keinen Themenwechsel gibt, sondern das bereits Gesagte notwendig für die Fortführung ist.

    Jedoch: Sollte ich jemals selbst einen Podcast machen, der länger als 5 Minuten ist, so werde ich jedenfalls daran denken, dass eine Gliederung dem Zuhörer das Leben deutlich erleichtert.

  3. Fritz schrieb am Donnerstag, 02.02.12 13:24 Uhr:

    Hallo Eva,

    ich weiß, manchmal kann ich ganz schön rechthaberisch sein:

    " ... weil ich keine Möglichkeit sehe gleichzeitig im Podcast zu hören und das dazu gehörige Inhaltsverzeichnis nach den benötigten Zeitpunkten zu durchforsten"
    Diesen Wunsch kann wohl nur ein multitaskingfähiges (weibliches) Wesen äußern. ;-)
    Aber sei's drum: mit der Lösung: Inhaltsverzeichnis auf der Webseite, und einem multitaskingfähigem Werkzeug wie dem iPhone wäre das durchaus möglich.

    " ... und diese dann auch noch gezielt ansteuern zu müssen."
    Viel eleganter. Schau dir mal Instacast an. Und den Working Draft Podcast, wie in meinem Blog
    http://w7t.de/pcindex beschrieben. Dort kannst du aus dem Inhaltsverzeichnis per Hyperlink direkt zur gewünschten Stelle im Podcast springen. Das ist Komfort pur, und macht selbst mich Podcast-Muffel zum Zuhörer. Den Link kannst du übrigens im Hörbeispiel in meinem Blog hören.

  4. Eva schrieb am Freitag, 03.02.12 13:43 Uhr:

    Hallo Fritz,
    Als "rechthaberisch" empfinde ich deine diesbezügliche ;-) Meinung keinesfalls. Als komfortabel scheint mir die von dir verlinkte Lösung für mich weniger. Aber das mag an meiner Unfähigkeit liegen, den richtigen Klickpunkt für den Einsprung zur gewünschten Zeit zu finden. Die Inhaltsangabe selbst ist vorbildlich aufgelistet. Aber wo klick ich bloß?

    Letztlich halte ich aber diese pfiffige Methode ausschließlich für Könner umsetzbar. Ich zweifle stark daran, dass die beiden Stärken - guter Podcast-Autor und technisch versierter Webworker - oft genug in einer Person zusammen treffen, um ein breites Publikum mit dem Ergebnis erfreuen zu können. Und das von dir zitierte Beispiel stammt von Könnern, keine Frage.

    Rechthabermodus an:

    Meine präferierte Methode hingegen, nämlich einerseits einen Komplett-Download und andererseits Einzelepisoden mit Inhaltsangabe anzubieten, lässt sich auch von Laien wie mir umsetzen.
    Rechthabermodus aus

    Deine Methode überfordert mich und sicher auch viele andere Laiendarsteller. Das macht sie weder besser noch schlechter, denn es geht ja nicht um die Qualifizierung, sondern um ddie Wahrscheinlichkeit der Umsetzbarkeit.

    Dein Wunsch nach Inhalts- und Zeitangabe ist ja schon längst angekommen und unterstrichen.

  5. Fritz schrieb am Sonntag, 05.02.12 13:31 Uhr:

    Das Thema hat mich nicht ruhen lassen.
    Das Ergebnis hab' ich gebloggt:
    http://webdesign.weisshart.de/blog/2012/ 02/04/podcasts-mit-inhaltsverzeichnis-eine-demo/
    Shortlink: http://w7t.de/pcinhalt
    Der RSS-Feed zur Demo:
    http://webdesign.weisshart.de/podcast_feed.xml
    Im Artikel findet sich auch der iTunes-Link zur (sehr empfehlenswerten) Instacast iPhone App, sowie eine Muster .xml Datei (zum Nachmachen)

  6. Eva schrieb am Sonntag, 05.02.12 18:12 Uhr:

    Hallo Fritz,
    Dein kurzer Beitrag zu dem Thema ist wirklich erhellend - vielen Dank dafür. Jetzt scheine ich es begriffen zu haben.

    "Dies funktioniert meines Wissens nur ..." hat mir die Augen geöffnet. Kein Wunder also, dass ich weder mit dem Firefox 3,6 und höher oder mit dem IE7 und IE8 sowie dem Safari am iPhone die Zeit anwählen konnte.

    Jetzt quält mich die Frage, wie ich dieses Faktum so komplett übersehen konnte.

    Seitdem finde ich die Methode wohl immer noch pfiffig, aber mit Einschränkung, weil sie sich an eine eingeschränkte Nutzergruppe richtet. Diesen gönne ich von Herzen das Feature.

    Ich hoffe, du nimmst mir meine Rechthaberei nicht übel, wenn ich aus Accessibility-Sicht im Sinne "zugänglich für alle" jene Methode bevorzuge, die einen langen Podcast in einzelne Episoden mit genauer Inhalts- und Zeitangabe aufteilt.

    Ich selbst darf mich ja daran erfreuen, sofern ich die Entscheidung treffe, meinen Podcatcher nochmals zu wechseln und den Podcast via iTunes zu abonnieren.

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