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Barrierefreie Weblösungen

09.12.2013

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1999 habe ich begonnen, mich im Auftrag des Blindenverbandes mit barrierefreier Webgestaltung zu befassen. Eine meiner Quellen für die Einarbeitung war der HTML-Kurs von Stefan Münz, weitere wichtige Impulse erhielt ich aus diversen Mailing-Listen.

In der use-des-Liste, die es längst nicht mehr gibt, war einer meiner ersten Kontakte Peter Kammerer, damals Kammerer-Electronic, heute Barrierefreie Weblösungen. Was mit einem Test der damaligen Seite 15370-petershagen begann, entwickelte sich rasch zu einer engen Symbiose einer Lerngemeinschaft. Daraus entstand bald ein gemeinsames Projekt www.wai-austria.at (inzwischen vom Netz genommen). Anders als im Jahr 2002 gibt es heute viele bessere und professionellere Webauftritte zum Thema, die von betroffenen Anwendern stammen.

In der Folge gestaltete Peter Kammerer den Webauftritt des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Einerseits wurde der Verein umbenannt, andererseits die Seite inzwischen in die Hände eines anderen Verantwortlichen gegeben.

Das von Peter Kammerer entwickelte Mini-CMS Barrierefreie Weblösungen Collection (bwlc) wurde von ihm im Backend ebenso zugänglich gestaltet wie das Frontend, sodass der Webauftritt der Fachgruppe Hilfsmittel damit selbstständig, wenn auch unter "Aufsicht" durch den Autor von blinden Redakteuren gestaltet werden konnte. Zwar gibt es auch die Fachgruppe Hilfsmittel nicht mehr, jedoch deren Nachfolge Hilfsmitteltreff, ebenfalls mit der bwlc gestaltet.

Ich stelle diese langjährige Zusammenarbeit aus mehreren Gründen an den Anfang des Kapitels "Technik und Barrierefreiheit". Auf der einen Seite haben wir gemeinsam das Feld über Jahre hindurch beackert, jeder auf seine Weise; auf der anderen Seite ist Peter Kammerer durch seinen sauberen Stil immer wieder eine mahnende Quelle für mich, bei all den technischen Neuerungen nicht den einfachen Anwender aus den Augen zu verlieren, der nichts weiter möchte als auf einer Webseite rasch zum Ziel zu kommen. Aus dieser Ecke vernehme ich immer wieder den Ruf: Back to the roots!

Im Beitrag Warum ein valider und wohlgeformter HTML-Quelltext wichtig ist kann jeder Webseiten-Ersteller, ob nun Profi oder Autodidakt, nachlesen, warum man sich an Standards halten soll. Die Erfahrung während unseres langjährigen Gedankenaustausches hat mich gelehrt, dass eine im Nachhinein aufgesetzte Pseudo-Barrierefreiheit immer dann völlig sinnlos und nur kostenintensiv ist, wenn Standards und Strukturierung bei der Konzeption nicht beachtet wurden. Denn: Wenn die allgemeine Usability (Benutzerfreundlichkeit) nicht gegeben ist, kann es auch keine Accessibility (Zugänglichkeit) geben. Das ist zumindest meine Meinung und wird auch auf Eigenschaften benutzerfreundlicher Webseiten gestützt.

Das Thema Barrierefreiheit wird nur allzu oft als rein technisches Thema angesehen. Dabei wird vergessen, dass es sich eher um eine geistige Grundhaltung und einen weiten Blick über den eigenen Tellerrand hinaus handelt. Nur mit der richtigen Perspektive entstehen barrierefreie Weblösungen.

In den nächsten 7 Türchen werde ich Sie aus meiner persönlichen Nutzersicht in hoffentlich verständlicher Form mit dem Thema Zugänglichkeit für alle vertraut machen und viele weiter Türen zu Wissensquellen im Web öffnen.

Zum 8. Türchen

Zum 10. Türchen

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