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"Gemalte" Zeichen sind auch Gesten.

Fingerübungen

24.09.2013

Zu den (6) Kommentaren

Die Möglichkeit der handschriftlichen Eingabe unter iOS 7 hat mich neugierig gemacht. Schon einen Tag nach Installation des neuen Betriebssystems steht für mich fest, dass sich das neue Feature auch blind gut nutzen lässt. Wie und wofür, damit beschäftigt sich dieser Beitrag.

Die neue Eingabemöglichkeit ist wohl auch der richtige Zeitpunkt, um meine Liste der Gesten für VoiceOver zu ergänzen.

Vorbereitung

Als ersten Schritt muss "Handschrift" in den Rotor aufgenommen werden. Dies geschieht unter Einstellungen / Allgemein / Bedienungshilfen / VoiceOver / Rotor. Danach steht die Funktion am Home-Bildschirm, in allen Eingabefeldern und auch im Safari im Rotor zur Verfügung.

Ist "Handschrift" im Rotor eingestellt, so lässt sich mit einer vertikalen Wischgeste mit drei Fingern zwischen Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen und Satzzeichen wechseln.

Nutzung auf dem Home-Bildschirm

Dreht man den Rotor auf "Handschrift" und "malt" mit dem Finger zum Beispiel ein L, nimmt VoiceOver alle Apps, die mit diesem Buchstaben beginnen, in eine Liste auf. Diese Ergebnisliste kann mit vertikalem Streichen mit zwei Fingern durchgeblättert und die gewünschte App mit einem Doppeltipp geöffnet werden.

Wurde das "gemalte" Zeichen nicht richtig erkannt, kann es mit einer Wischgeste mit 2 Fingern nach links wieder gelöscht werden.

In Eingabefeldern

Ob Groß- oder Kleinbuchstaben eingestellt ist, ist vor allem für den geschriebenen Text von Bedeutung. Für die Erkennung der Gesten ist dies nur bedingt relevant. So wird etwa bei der Einstellung "Kleinbuchstaben" ein gemaltes großes A problemlos erkannt, aber als ein kleines a geschrieben. Ähnlich wie bei OCR (Optical Character Recognition) scheint der Touch Screen auf bestimmte Merkmale der Zeichen zu reagieren, denn auch nur fragmentarisch eingegebene Zeichen (etwa ein kleines n ohne den linken senkrechten Strich) werden korrekt erkannt und geschrieben. Ehrlich überrascht hat mich, dass zum Beispiel ein im Kleinbuchstabenmodus gemalter senkrechter Strich mit einem Haken nach links immer als q erkannt wird.

Nach nur einem Tag mit iOS 7 fehlt es mir eindeutig noch an Übung und erst Recht an der Kenntnis, wie die Zeichen am eindeutigsten erkannt werden. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass der Modus mit VoiceOver gut nutzbar ist und ich die meisten Buchstaben, Zahlen und Zeichen auch korrekt schreiben kann.

Auf Safari

Es war mir immer schon ein Dorn im Auge, im Safari beim Anspringen bestimmter Elemente wie Orientierungspunkten, Überschriften, Links, Eingabefeldern, Formularelementen, Listen, Tabellen usw. den Rotor drehen zu müssen. Zum einen nimmt es viel Zeit in Anspruch, zum anderen ist es keine angenehme Handhaltung.

Mit der Einstellung "Handschrift" gibt es zumindest Erleichterung. so lässt sich durch malen eines L eine Linkliste hervorzaubern, während die Eingabe eines S eine Liste jener Elemente erzeugt, das zuletzt fokussiert war. Das kann also eine Tabelle, eine Liste oder auch ein Formularelement sein.

Äußerst schade ist, dass nicht alle Elemente mit der handschriftlichen Methode angewählt werden können. Bei Orientierungspunkten und Überschriften ist dies besonders bedauerlich. Die Vermutung liegt nahe, dass sie bei der Übersetzung in die deutsche Sprache übersehen wurden. Die Hoffnung, dass hier nachgebessert wird, ist sicher nicht unbegründet.

Fazit

Ich beabsichtige nicht, von der Tastatur-eingabe auf Handschrift umzusteigen, sehe aber in einigen Anwendungsfällen eine weitere nützliche alternative Eingabemöglichkeit.

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6 Kommentare

  1. Fritz schrieb am Donnerstag, 26.09.13 16:38 Uhr:

    "...dass sich das neue Feature auch blind gut nutzen lässt"
    Eigentlich nur blind, oder, genauer, wenn VoiceOver aktiv ist. Alleine die Tatsache, das Handschrifterkennung mit dem Rotor von VoiceOver ausgewählt werden muss, schließt die Verwendung dieses Features ohne VoiceOver aus.
    Eine systemweite Handschrifterkennung gibt es meines Wissens auf iOS nicht, allenfalls innerhalb einiger Apps.

  2. Eva schrieb am Samstag, 05.10.13 13:45 Uhr:

    Danke für die Ergänzung bzw. Korrektur. Bei näherer Überlegung ist die Handschrift wohl eine Art Kompensation des oft mühsamen Suchens nach dem richtigen Zeichen für VO-Nutzer, die nie Tastaturschreiben erlernt haben. Momentan fällt mir auch keine Situation ein, in der jemand, der gut sehen kann, von dieser Funktion einen echten Vorteil hätte. Die Suche nach Apps lässt sich auch mit dem Suchen-Dialog leicht bewerkstelligen. Ich hoffe sehr, dass diese Funktion im Safari noch weiter ausgebaut wird.

  3. wasdunichtsiehst schrieb am Sonntag, 20.10.13 19:26 Uhr:

    Ich hab etwa zur gleichen Zeit wie Sie, Ende 2010, den Schritt zum iPhone gewagt. Damals mit Bauchweh und vielen Anfangsschwierigkeiten. Mittlerweile ist bei mir eine ganze Apfelfamilie eingezogen. Macbook, Mac mini, iPad und mein Iphone sind für mich so selbstverständliche Alltagsbegleiter geworden, dass ich mich immer wundere, wenn mich ein Sehender ungläubig fragt: "Und geht das mit dem Touchscreen?"
    Ich hab vor einiger Zeit Ihren Blog entdeckt, und mich sehr gefreut, bei Ihnen einen sehr ähnlichen Zugang zu den Geräten zu finden.
    Danke für die Mühe. Sehr Sympathisch, sehr informativ!
    Ich denke, Ihre Erfahrungsberichte können so manchen dazu animieren, die Apple Geräte einmal auszuprobieren!

  4. Eva schrieb am Mittwoch, 23.10.13 14:30 Uhr:

    Willommen!

    Da schau ich aber, was ich da sehe: wasdunichtsiehst zu Gast auf aus-meiner-Feder - wenn das simple Wortspiel erlaubt ist.

    Eine Apfelfamilie habe ich noch nicht. Dazu bin ich wohl noch zu sehr beruflich an Windows gebunden. Aber wenn ich mir ansehe, welch großen Bogen ich unter Windows beispielsweise um iTunes mache, ist der Tag vielleicht doch nicht mehr fern, an dem die beiden Apple-Geräte Gesellschaft bekommen.

    Auch ich hatte anfangs so meine Schwierigkeiten und es gab auch eine kurze Phase, während der ich das iPhone am liebsten gegen die Wand geknallt hätte. Aber heute würde ich vermutlich eher auf meinen PC als auf das iphone verzichten, wenn es denn sein müsste.

  5. wasdunichtsiehst schrieb am Mittwoch, 23.10.13 19:50 Uhr:

    Nicht nur "wasdunichtsiehst zu Gast bei aus-meiner-feder" sondern auch "Eva Pabst zu Gast auf restlverwertung.wordpress.com", und dies möglicherweise ohne ihr Wissen. Ich hab mir erlaubt, die Leser meines Blogs auf den ihren aufmerksam zu machen. Falls das nicht genehm ist, lösche ich den Beitrag auch wieder. Nachricht genügt.

  6. Eva schrieb am Mittwoch, 23.10.13 20:29 Uhr:

    Nein, es geschah nicht ohne mein Wissen, denn ich habe "wasdunichtsiehst" seit langem abonniert. Und der Hinweis für die Leserschaft darf ruhig stehen bleiben. Wäre ja ein Stilbruch, es wieder herauszunehmen, denn Sie löschen ja nicht mal Kommentare (siehe Beitrag "Angst"). :)

    Leider bin ich ein sehr fauler Kommentator, wie ich beschämt zugeben muss, aber lernfähig und vielleicht melde ich mich ja bei der "restlverwertung" auch mal mit einer Bemerkung zu Wort, wenn ich glaube, etwas zu sagen zu haben.

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