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Zeichen malen - statt suchen.

Handschrift trainieren

19.10.2013

Zu den (2) Kommentaren

Knapp nach Veröffentlichung von iOS 7 habe ich mich ansatzweise in meinem Beitrag Fingerübungen mit dem neuen VoiceOver-Feature der handschriftlichen Eingabe beschäftigt.

Nun wurde die englischsprachige App DoItWrite veröffentlicht (Preis € 1,79), die neben einem Trainingsmodus für die handschriftliche Eingabe von Buchstaben, Ziffern und Zeichen auch einen Spiele-Modus enthält, wo man das Erlernte üben und sich auch in der Geschwindigkeit steigern sowie Spielergebnisse teilen kann. Mehr dazu findet sich auf der Seite des Herstellers

Nützlich zu wissen

Ähnlich wie bei OCR-Programmen (OCR = Optical Character Recognition) funktioniert auch die Handschriften-Erkennung unter VoiceOver mittels Feature Extraction. Das bedeutet, dass nicht allzu genau "nachgesehen" wird, wie exakt ein Zeichen "gemalt" wurde, sondern es werden bestimmte charakteristische Merkmale eines Zeichens auf Übereinstimmung geprüft.

Das wird vor allem jene blinden Anwender freuen, die, wie ich, früher selbst von Hand geschrieben haben und deren Finger ein ähnliches "Langzeitgedächtnis" haben wie die meinen. Wird also im Lernmodus bei einem bestimmten Zeichen geraten, mit dem "Malen" unten zu beginnen, so ist dies zwar empfehlenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist bei der Erkennung jedoch, dass die geforderten Merkmale eines Zeichens erfüllt sind. Solche Merkmale können Strichlänge, Finger kurz anheben (wie etwa beim Buchstaben K), horizontale, vertikal oder diagonale Striche sein, aber auch Ecken und rundungen.

Der Erfolg der Erkennung gründet sich also einerseits auf das Wissen, um welche Merkmale es sich handelt und andererseits auf ausreichend Übung - oder Talent.

Kurzer Rundgang

Hier ein paar interessante Details aus der App ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne genaue Beschreibung der Funktionen:

Die vier Reiter oberhalb des Home-Buttons heißen "Home", "Learn", "Play", "Settings". Unter "Home" gibt es eine kurze Gebrauchsanleitung; die anderen Einträge bedürfen vermutlich keiner weiteren Erläuterung. Im Lern-Modus befinden sich ganz oben noch die beiden Tasten, um die Kategorie (Klein-, Großbuchstaben oder Ziffern) zu wechseln und eine Taste, um den Lern-Modus zu beenden.

Da es im Handschriftenmodus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Satzzeichen gibt, gibt es zumindest 3 dieser Kategorien auch in der App zu trainieren; auf Satzzeichen hat man leider verzichtet. Auch deutsche Umlaute sind derzeit nicht enthalten. Konkret stehen das Alphabet in Klein- und Großbuchstaben sowie die Ziffern zur Verfügung.

Gestartet wird Lern- bzw. Spiele-Modus durch Schütteln und danach muss natürlich der Rotor auf "Handschrift" gestellt werden. Im Lern-Modus gibt es keine Zeitliche Begrenzung und die Zeichen werden der Reihe nach, also alphabetisch, abgefragt und die auszuführenden Gesten detailliert in englischer Sprache beschrieben. Ein wenig schade ist, dass diese Beschreibungen nicht auch als eigenes Dokument zu Lern- und Übungszwecken zur Verfügung stehen. Ich habe die einzelnen Bildschirme kopiert und kann sie auf Anfrage zur Verfügung stellen.

Im Spiele-Modus werden, je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad (Zur Verfügung stehen "Easy", "Moderate", "Hard") die Zeichen willkürlich abgefragt. Der Schwierigkeitsgrad betrifft nach meiner erst kurzen Erfahrung nicht nur die für die Eingabe zur Verfügung stehende Zeit, sondern auch die Exaktheit der Ausführung.

Alle Eingaben werden in beiden Modi je nach Einstellung mit einem Erfolgs- oder Misserfolgston und einem gesprochenen Hinweis in englischer Sprache quittiert.

Wozu Handschrift?

Das Schreiben auf der virtuellen Tastatur ist sicher für all jene Neueinsteiger problematisch, die nie auf einer Schreibmaschine tippen gelernt haben und sich daher die Lage der Zeichen erst mühsam erarbeiten müssen. Der eine oder andere mag auch auf den kleineren iOS-Geräten Probleme mit den eng beieinander liegenden Zeichen haben. Ob die handschriftliche Eingabe tatsächlich vorteilhaft ist, wird also von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

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2 Kommentare

  1. Sandra schrieb am Donnerstag, 21.11.13 14:18 Uhr:

    Hallo,

    soweit ich weiß, kann man in iOS 7 auch keine Umlaute oder überhaupt Buchstaben mit Akzenten eingeben, deshalb ist es zurzeit auch noch nicht sinnvoll, diese in DoItWrite zu unterrichten.

  2. Eva schrieb am Donnerstag, 21.11.13 15:14 Uhr:

    Danke für die Ergänzung. Es ist richtig, dass die deutschen Sonderzeichen grundsätzlich nicht zur Verfügung stehen. Der Vollständigkeit halber muss dieser Umstand aber erwähnt werden. Ich vermisse auch die Interpunktion, obwohl mir klar ist, dass dies nicht ganz einfach zu trainieren ist.

    In mühsamer Klein-Kopier-Arbeit habe ich mir übrigens die englischen Beschreibungen in ein HTML-Dokument kopiert und hoffe, dies in einer ruhigen Stunde (oder mehreren) übersetzen zu können.

    Alles in allem ist die App ein großer Gewinn, und darum habe ich ihr auch einen eigenen Beitrag gewidmet.

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