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Ich bin nach wie vor begeistert - aber nicht kritiklos.

"Apfelspalten"

15.01.2013

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Jahrestage sind ja immer ein willkommener Anlass Rückschau und Ausblick zu halten. Über die Umstellungsphase und die erste Zeit Der Touch-Screen-Nutzung habe ich in meinem iPhone-Tagebuch berichtet. Welchen Nutzen ich im Alltag ziehe, ist in dieser Rubrik nachzulesen.

Wer ein Apple-Produkt nutzt, kommt aber nicht umhin, sich auch mit der gesamten Apple-Welt auseinander zu setzen. Ein paar Überlegungen möchte ich hier festhalten.

Mac oder nicht Mac?

... Das ist die Frage, die ich mir eine Zeit lang gestellt habe. Für einen Mac sprechen mehrere Gründe, auch jenseits des tollen Designs.

Da ist einmal der Umstand, dass iTunes, auf das man in manchen Situationen trotz iCloud nicht verzichten kann, auf dem Mac deutlich besser zu handhaben ist als in der Windows-Umgebung. Auch schaltet man einen Mac nicht aus; er ist sozusagen sofort in Bereitschaft, sobald man ihn aufklappt. Wenn ich mir überlege, wie lange mein Netbook allein für den Start braucht, wundere ich mich nicht, dass ich für kürzere Aktionen (etwa Mails lesen) lieber gleich zum iPhone greife.

Weitere Vorteile kann ich aber für mich nicht sehen, weil ich vom besseren Display keinen Nutzen ziehe. Bedenke ich zusätzlich, dass es für manche häufig im Einsatz befindliche Hardware (z.B. Drucker für tastbare Grafiken und spezieller Buchkanten-Scanner) keine passenden Treiber gibt, sind die bisher gefundenen Vorteile bereits durch Nachteile aufgewogen.

Als Gewohnheitstier fällt es mir zudem schwer, mich täglich abends auf die etwas andere Art der Textbearbeitung auf dem Mac umstellen zu müssen. Denn eines ist klar: An meinem Arbeitsplatz wird Windows benutzt.

Also habe ich mir die letzten Endes entscheidende Frage gestellt: Was von den für mich wichtigen Dingen könnte ein Mac, was mein iPhone nicht kann? So erstaunlich es klingen mag - die Antwort lautet: nicht viel. Ich habe mich also entschlossen, beim Ankauf meines neuen Computers vor knapp einem Jahr wieder auf Windows zu setzen.

Persönliches Fazit: Derzeit deckt das iPhone meinen Bedarf völlig ab. Es ist das ideale Gerät unterwegs und kann viele Aufgaben übernehmen, die ich üblicherweise am PC mache. Die Zukunft wird zeigen, wie ich mich beim nächsten Computerkauf entscheiden werde.

Reizvolles Zubehör

Der Verzicht auf einen Mac wird vermutlich zu einem guten Teil durch den Ankauf einiger Peripheriegeräte kompensiert. Allen voran das Apple Wireless Keyboard, um die Langsamkeit der virtuellen Tastatur auszugleichen. Zwar habe ich auch andere Tastaturen geprüft und eine zweite sogar gekauft, aber die Original-Tastatur ist bisher die einzige, mit der sich das iPhone zuverlässig aus dem Sperrbildschirm "aufwecken" lässt. Bei allen anderen musste ich vorher die Bildschirmsperre am iPhone händisch lösen. Das mag auf den ersten Blick unwesentlich erscheinen, ist es bei häufiger Nutzung aber nicht.

Die nächste Anschaffung, die ich keineswegs bereue, ist ein hochwertiger und nicht ganz billiger, aber sehr kleiner und handlicher Lautsprecher von Jawbone, etwa in der Größe einer Mundharmonika, der sich gut mitnehmen lässt und einen für ein so kleines Gerät tollen Klang entwickelt. Jedes Hotelzimmer wird damit ausreichend beschallt, sei es nun um Radio, Podcasts oder mitgebrachte Musik zu hören.

Ein kleines Zubehör verdient besondere Erwähnung. Es handelt sich um das Bluetooth-Headset Voyager Pro+ von Plantronics nur für ein Ohr, jedoch mit Mikro. Es überträgt Navigationsanweisungen in mein Ohr, ohne dieses für Straßengeräusche zu verschließen, die ich ja unbedingt auch hören muss.

Eine nicht ganz billige Anschaffung war ein externes Mikrofon von Tascam, das ich jedoch selten verwende. Zum einen reicht für Alltagsaufnahmen das eingebaute Mikrofon aus, zum anderen gibt es nicht viele Apps, mit denen es harmoniert.

Eine Schale für das iPhone zum Schutz beim täglichen Gebrauch, eine Funktionstasche für die Nutzung auf Reisen, weitere Kopfhörer und kleinere Lautsprecher und nicht zuletzt der Schreibstift fürs iPhone runden das Zubehör ab. Zu den Stift, den ich mir eigentlich eher spontan und ohne Notwendigkeit gekauft habe, muss ich sagen, dass er mir vor allem im Sommer gute Dienste leistet, wenn durch die Hitze die Fingerspitzen auf dem iPhone nicht so gut wie gewöhnlich gleiten.

Der "große Bruder"

Auch wenn ich mich bewusst gegen die Anschaffung eines Mac entschieden habe, so gibt es doch seit knapp vor Weihnachten "Familienzuwachs" von Apple: das neue iPad für Hannes, der ja noch einen Sehrest hat und von dem recht großen Display und dessen Qualität profitiert. Er beschäftigt sich gerne mit Landkarten und kann jetzt auf dem Display über den ganzen Globus reisen, ist mit dem aktuellsten Kartenmaterial versorgt und kann zudem die unterschiedlichen Quellen vergleichen. Ich selbst hätte mir aus den bereits genannten Gründen kein iPad gekauft, nutze es jetzt aber, wenn es darum geht, eine Karte mit den Fingern zu erforschen. Hier erweist sich das größere Display auch für mich als Vorteil.

Kurzlebigkeit & Komfortverlust

Zum Ausgangspunkt zurück kehrend, nämlich der zweijährigen Nutzung meines iPhone 4, muss ich anmerken, dass mein Gerät schon jetzt etwas in die Jahre gekommen ist. Zwar kann ich weder an Akku noch am Gerät selbst Verschleißerscheinungen über die normalen Gebrauchsspuren hinaus feststellen. Aber die Reaktionszeiten sind inzwischen deutlich langsamer geworden. Ich führe dies auf die ziemlich rasche Weiterentwicklung des iOS zurück. Begonnen habe ich mit iOS4 und war nach dem Update auf iOS5 sehr positiv überrascht. Es gab zahlreiche Verbesserungen, auch für VoiceOver. Nach dem Update auf iOS6 kam jedoch eine kleine Ernüchterung auf. Nicht umsonst hat das iPhone 5 einen stärkeren Prozessor und größeren internen Speicher bekommen. Wer nicht auf die Nutzung von VoiceOver angewiesen ist, wird den Performance-Verlust vielleicht nicht so sehr merken. Ich jedoch verspüre im Vergleich mit einem iPhone 4S oder gar iPhone 5 sehr wohl, dass mein iPhone 4 bereits nach zwei Jahren den Anforderungen der modernen Anwendungen nicht mehr ganz gewachsen ist.

Andererseits: Wenn ich bedenke, dass mein ebenfalls vor etwas mehr als zwei Jahren erworbenes Netbook unter Windows ebenfalls immer langsamer wird, relativiert sich diese Beobachtung.

Ich muss jetzt also darüber nachdenken, ob ich demnächst ein neues iPhone brauche, um wieder so komfortabel arbeiten zu können wie vor dem letzten Betriebssystem-Update. Dieser Entscheidungsprozess wird sich zufolge der beträchtlichen Anschaffungskosten sicher etwas hinziehen, kostet doch ein iPhone der neuesten Generation mindestens doppelt so viel wie ein gutes Netbook.

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3 Kommentare

  1. Eva schrieb am Mittwoch, 16.01.13 09:11 Uhr:

    Ich muss mich ausnahmsweise einmal selbst kommentieren bzw. ergänzen:

    Um sich für oder gegen einen Mac zu entscheiden, gibt es natürlich noch deutlich mehr Pro- und Kontra-Kriterien als erwähnt. Ein wichtiges Detail für den Mac möchte ich aber der Vollständigkeit halber nachträglich ergänzen:

    Es ist möglich auf einem Mac parallel Windows zu installieren. Umgekehrt scheint dies nicht zu funktionieren.

  2. Martin Kirchner schrieb am Samstag, 26.01.13 10:57 Uhr:

    Hallo Eva und Mitlesende,

    ich für meinen Teil habe seit nun schon fast drei Jahren im privaten Bereich mit Windows endgültig abgeschlossen, verwende nur noch Geräte auf Mac OS- und IOS-Basis. Und ich habe bis heute keine einzige Minute lang diese Entscheidung bereut. Bei uns läuft seit März 2010 ein iMac als primärer Familienrechner, wird von 3 Personen sehr intensiv und mit unterschiedlichsten Nutzungsschwerpunkten genutzt und hat uns bis heute nicht ein einziges mal versetzt, was ich- leider- bisher von keinem, in gleichem Maße genutzten PC sagen kann. Ein- zumindest für mich- wichtiger Grund für das Ja zu Apple-Produkten ist die Tatsache, dass hierbei weltweit bislang einzigartig echte Zugangshilfen für alternative Geräte-Nutzung durchgängig integriert und ohne Aufpreis verfügbar sind. OK, ein PC ist in der direkten Anschaffung deutlich günstiger als ein Mac, doch wird dies schon deshalb ganz fix durch die- in meinen Augen- inzwischen wirklich nur noch als obszön zu bezeichnende Preispolitik der Damen und Herren Hilfsmittel-Mafiosi für z. B. Screenreader und deren fortlaufende Lizenzkosten relativiert. Nichts desto trotz muss ich mich aufgrund meines derzeitigen Tätigkeitsumfelds noch immer mit der Windows-Welt herumärgern. Und ich mach’s wirklich täglich spürbar immer weniger gern.

  3. Eva schrieb am Montag, 28.01.13 11:06 Uhr:

    Hallo Martin,
    Danke für deinen Kommentar, dem ich viel abgewinnen kann. Ich merke ja selbst, wie viele meiner täglichen Aufgaben ich bereits auf das iOS-Gerät ausgelagert habe und oft genug abends meinen privaten PC gar nicht mehr starte, wenn ich nach Hause komme.

    Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die mich die Entscheidung noch etwas aufschieben lassen.

    Da ist einmal der Umstand, dass sich das in beinahe zwei Jahrzehnten erworbene Windows-Wissen nicht in kürzester Zeit auf die Mac-Welt übertragen wird lassen. Und da ist auch die Notwendigkeit im dienstlichen Bereich.

    Die andere Seite sind die erwähnten Treiber: Mir ist nicht bekannt, dass es für meinen Emprint einen Mac-Treiber gibt. Und selbst wenn: Die Tiger Software Suite basiert auf dem Office-Paket. Und den 6000-Euro-Drucker werde ich wegen meiner Apple-Neigung nicht in die Tonne treten. Ich müsste also auf dem Mac wieder Windows installieren.

    Da meine Gehversuche am Mac sich auf ein paar "Streicheleinheiten" beschränken, bleiben auch viele Fragen vorläufig offen, die zu meinem täglichen Bedarf gehören, wie etwa:

    - Wie finde ich in einem mir übersandten Textdokument, meist in Winword geschrieben, die gelb markierten Stellen?
    - Wie stelle ich bei einem komplexeren Dokument die vertikale und horizontale Position eines Wortes fest?
    - Apple liebt vor allem die eigenen Formate. Welche guten Konverter für die Weiterverarbeitung von Fremdformaten gibt es und wie gut sind sie bedienbar?

    Und als ich gesehen habe, wie schlecht ich mit dem Finder zurecht komme, stand für mich fest, dass ein Umstieg wohl erst dann zufrieden stellend möglich sein wird, wenn ich auch genug Zeit habe, mir das System zu erarbeiten.

    Und da ich schon bei den iOS-Geräten bei manchen Einschränkungen mit den Zähnen knirsche, bin ich wohl noch nicht ganz reif für die Apple-Insel.

    Aber ernsthaft überlegt habe ich sehr wohl, und keine Entscheidung ist endgültig.

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