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Eindrücke im Parallel-Betrieb.

Android
Einige Apps im Vergleich (9)

05.10.2015

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Bei meinen Vergleichsbesuchen habe ich bewusst Apps gewählt, die es für beide Betriebssysteme gibt. Getestet habe ich im Parallelbetrieb, also beide Geräte nebeneinander und dieselbe Aufgabe zu lösen versucht.

Nahverkehr: qando Wien

Die Nahverkehrs-App "qando Wien" eignet sich aus meiner Sicht besonders gut für einen Vergleich, da die Entwickler sich bemühen, die App sowohl für Android als auch iOS optimal zugänglich zu machen. Ein Leistungsvergleich beider Systeme scheint also zulässig.

Grundsätzlich ist die App unter Android genauso gut bedienbar wie die auf dem iPhone. Natürlich gibt es kleinere Unterschiede.

So verfügt die Android-Version über einen Aktualisierungsschalter, den ich unter iOS vermisse. Auf der anderen Seite lässt sich auf dem iPhone im Hauptmenü erkennen, welcher der Menüpunkte gerade ausgewählt ist bzw. war. Unter Android sind diese Einträge als Schaltfläche gestaltet, weshalb kein Zustand mitgeliefert wird.

Im Menüeintrag ist der gravierendste Unterschied zu erkennen: Der Menüpunkt "Karten" unter Android trägt den Zusatz "nicht für Talkback optimiert"; Dieser Hinweis fehlt beim iPhone, weil die Karte, welche die Stationen in der Nähe namentlich beschriftet anzeigt, tatsächlich nutzbar ist. Auf dem iphone ist daher auch die Lage der umliegenden Stationen einigermaßen zu erkennen. Es fehlt nur noch die Anzeige des aktuellen Standorts.

Beim Aufruf des Eintrags "Linien und Pläne" fällt auf, dass unter Android gesprochen wird, welche der Linien Echtzeitinformationen zur Verfügung stellen und welche nicht. Dieser Hinweis fehlt bei der iOS-App.

Sicher habe ich nicht alle Bereiche intensiv getestet. Beide Varianten sind vergleichbar und aus meiner Sicht auch gleich gut nutzbar. sie laufen auf beiden Systemen zuverlässig, absturzfrei und flüssig. Unterschiede in der Reaktionsgeschwindigkeit konnte ich keine bemerken und auch die Bedienbarkeit hinsichtlich der Unterstützung durch Talkback bzw. VoiceOver ist durchaus vergleichbar.

Weitere verglichene Apps

Ich habe noch weitere Apps aus verschiedenen Kategorien verglichen. Hier nur eine kleine Auswahl, um einen Eindruck zu vermitteln, welcher Art die Unterschiede sein können.

Barcodes lesen: Barcoo

Wenn man von der unterschiedlichen Oberflächengestaltung absieht — unter Android sind die Schaltflächen oben, unter iOS unten angeordnet — gibt es keine Unterschiede beim Erkennen eines Barcodes. Die Schaltflächen für das Scannen sind benannt (etliche andere hier wie dort nicht), die Erkennung funktioniert gleich gut und beide Geräte zeigen mittels Tonsignal an, wenn der Barcode gefunden wurde.

Bücher lesen: Kindle

In der Bibliotheksansicht gibt es zwar in der Darstellung sowie Benennung und Anordnung von Aktionselementen Unterschiede, jedoch keine, die sich negativ auf die Nutzung auswirken. Unter iOS wird in der Werkliste zusätzlich ein alphabetischer Index zum schnellen 'Blättern angeboten.

Im geöffneten Buch verhalten sich die Systeme ebenfalls ganz ähnlich. Durch Berühren bestimmter Bildschirmpositionen wird unter Android das aktuelle Wort bzw. auch zwei Worte, wenn der Finger so zu liegen kommt, unter iOS die gesamte Zeile vorgelesen. Automatisches Vorlesen ist bei beiden Systemen ebenfalls möglich. Auch der Menüaufruf und das Verlassen des Buchtextes, der bei beiden den gesamten Bildschirm einnimmt, geschieht auf dieselbe Weise, nämlich durch einen Doppeltipp mit einem Finger.

Sowohl bei Android als auch bei iOS werden Bücher über den Browser und nicht die App gekauft.

Kommunikation: Skype

Neben geringen Unterschieden im Bildschirmaufbau gibt es beim Versenden und Empfangen von chat-Nachrichten einen Unterschied: Während mein S5 beim Einlangen (oder auch beim Schreiben) einer Nachricht ansagt, wie viele Elemente am Bildschirm zu sehen sind ("Element 6 bis 11 von 11 werden angezeigt"), liest das iPhone die eingelangte Meldung als Text vor. Bei beiden Systemen erhält man aber die Information, dass ein Element hinzugekommen ist.

Ist die App skype geschlossen und die Bildschirmsperre aktiv, wird bei beiden Systemen eine neu eingelangte Meldung von der jeweiligen Sprachausgabe vorgelesen.

Beim Telefonieren mit Skype bin ich mit meinem Samsung irgendwie an meine Grenzen gestoßen, weil es mir nicht gelingt, während eines Telefonats Talkback so viel Sound zu entlocken, dass ich die benötigten Schalter zum Einschalten des Kopfhörers bzw. der Stummschaltung sowie der Funktion zum Beenden des Gesprächs finden könnte. Bei Nutzung eines Kopfhörers macht dies aber keine Schwierigkeiten. Hier ist Talkback gut zu hören.

Ein paar Worte zum Thema Browser

Das Surfen auf Smartphones ist mit Screen Reader für mich grundsätzlich "zweite Wahl", weil die gezielte Navigation zu Elementen wie Überschriften, Listen, Tabellen, Absätze oder Formularelementen mittels Tastenkombination auf einer QWERTZ-Tastatur nun mal komfortabler ist als das ständige Umstellen der anzusteuernden Elemente durch Hilfstechniken wie "Leseeinheit" unter Android oder den "Rotor" (ab Version 9 als Liste bezeichnet) unter iOS. Aus diesem Grund bin ich auch nach viereinhalb Jahren iPhone-Nutzung mit der Leistungsfähigkeit im Safari nicht wirklich zufrieden.

Nach drei Monaten Versuchszeit mit dem mitgelieferten Browser auf meinem S5 sowie dem Chrome-Browser kann ich es nicht anders sagen: Unter Android finde ich noch weniger Komfort als unter iOS. Das äußert sich vor allem darin, dass hier weniger Elemente als Leseeinheit zur Verfügung stehen. So komme ich zu einer Tabelle nur durch das Wischen von Element zu Element, kann also die Leseeinheit nicht wie unter iOS auf Tabellen einschränken. dies nur als Beispiel.

Abgesehen von dieser Einschränkung an gezielt ansteuerbaren Elementen ist die Leistungsfähigkeit auch im weiten Feld Internet unter Android und iOS durchaus vergleichbar.

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